HIDDEN #6 Theater, CSD & Umbruch

Die Szene langweilte mich sehr und ich sah zu den Logen hinauf… Für Kavafis Gedicht “Im Theater” war ich in Köln. Portrait & Interview eines engen Freundes – Themen Homosexualität & Diskriminierung. Sonntags Recherche und Zeichnungen beim Christopher Street Day. Das Portrait auf mitgebrachter Leinwandrolle, mit Kohle im Café. anja_nolte_hidden_6_1Beim CSD auf dem Trafokasten am Neumarkt. Um mich rum viele Heteros mit schwarzen Netzhemden, darunter fettig Bierbauchfleisch –  mehr als nur hervorschimmernd. Nicht eben erotisch. Unter mir bisweilen ein Sklave – erst  dachte ich was macht der denn da? – der seinem Herr die Füsse leckte. Und mir auf Befehl desselbigen “Sklave, heb den roten Stift auf” netterweise meinen roten Buntstift aufhob, der mir heruntergefallen war. Vor mir vorbeiströmend Drag Queens (wunderbar), ein Verein nach dem anderen (langweilig) und zwischendrin Schlagrumtata. Zeichnen schwer, weil alles sich so schnell bewegte. anja_nolte_hidden_6_2Fazit: CSD weniger spannend als erwartet. Aber insgesamt für mich mehr Einblick in die Szene. Eher durch das drumherum. Auf dem Rückweg in der Bahn sind mir dann doch noch ein paar gute Zeichnung gelungen – inspiriert von Fotos, die ich vor Ort gemacht hatte.
Und dann – kam alles anders als geplant. Das Portrait meines Freundes nicht verwendet. Sondern : Einen Entwurf in Photoshop gemacht, Collage aus Foto- und handgezeichneten Elementen. Die Collage gefiel mir so unglaublich gut, dass ich erstmal ganz verwirrt war. Weil sie nicht ins stilistische Konzept passte. Sollte doch alles gemalt werden vorab. Tatsächlich habe ich zwei Tage lang drauf rumgekaut. Begeisterung gegen vorab selbst aufgestellte Regeln. Alle Anteile nochmal gezeichnet, partiell gemalt – sah nicht gut aus, nicht so lebendig, nicht so, dass ich dabei Aufregung verspürte. Und ich hatte auch einfach grosse Lust darauf, jede Bildstrecke ganz frei stilistisch so zu machen, wie es passt, gefällt. Und genau das habe ich getan, tue es jetzt.  anja_nolte_hidden_6_3Durch den Zweifarbdruck in Schwarz und Gold (hier Simulation) werden die einzelnen Elemente gut miteinander verbunden. Hier nun ein kleiner Ausschnitt aus der Bildstrecke im Theater (insgesamt 8 Seiten lang). Mehr Einblicke dann im fertigen Buch:-)

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